Arbeit4.0

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Wer schreibt dieses Blog?

Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Ein Grübelei... die Antworten

Hier ein paar Antworten zu den gestern gestellten Fragen:

1. Was bewirkt denn ein Tarifausstieg für den einzelnen?

Zum einen bedeutet dies erstmal weniger Geld für dieselbe Arbeit zu erhalten, und zum
anderen hat es z.B. Auswirkungen im späten Alter, bei Arbeitslosigkeit und dergleichen. Denn von dem jetzt gezahlten Entgelt zahlt man ja schließlich auch Rentenversicherungsbeiträge, Beiträge zur Arbeitslosenversicherung usw..
Verdient man weniger, zahlt man weniger ein und hat als Endergebniss auch weniger von diesen gesetzlichen Leistungen.
Darüberhinaus steht es außer Frage dass sich in nächster Zeit die Lebenshaltungskosten nach
unten bewegen! Strom, Benzin, Lebensmittel, Versicherung, Miete oder Kreditrate passen sich ja schließlich nicht dem gezahlten Gehalt an!

2. Warum wirft man zum Tarifausstieg gleich einen neuen Arbeitsvertrag hinterher?
Dies ist relativ schnell beantwortet! Man hat es schlicht und einfach auf andere Leistungen abgesehen und wird bei Frage 3 behandelt!
3. Was wäre denn der nächste Schritt, damit diese neuen Verträge Gültigkeit besitzen?
Der nächste Schritt wäre die Kündigung des Manteltarifvertrages. Denn dieser regelt ja bekanntermaßen alle Leistungen die einem momentan noch zustehen und das Leben bei Dehner für die meisten augenscheinlich glücklich macht!
Und genau hier steckt das meiste Geld im verborgenen!
Fällt der MTV, dann greifen sofort die neuen Arbeitsverträge und für die glücklichen Besitzer dieser Fetzen hat es ein böses erwachen und stößt sauer auf!
Die Herren der Geschäftsführung hätten ab diesem Zeitpunkt kompletten Zugriff auf die im moment noch gültigen tariflichen Leistungen.
-Statt 6 Wochen Urlaub gibt es nur noch 4 Wochen.
(satte 2 Wochen bezahlte Freistellung gespart pro Person)
-KEINEN Sonderurlaub mehr
(wieder Tage gespart, Hochzeit, Geburt Todesfall etc. werden dann von den Stunden abgezogen und müssen nachgearbeitet werden)
-Entlohnung nach freiem ermessen
(das sog. Nasenprinzip)
-Arbeitszeiterhöhung von 37,5 auf (vorsichtig) geschätzte 40 Stunden pro Woche bei weniger Einkommen
(sind ja "nur" 2,5 Stunden mehr pro Person, aber für alle Mitarbeiter rechnet sich das!)
-Urlaubs-und Weihnachtsgeld nach freiem ermessen
(kann hier voll, gekürzt oder gar nicht bezahlt werden)
Diese Liste ist NICHT vollständig, das würde diesen Rahmen bei weitem sprengen!
Rechnet doch einfach mit eurem Gehalt diese Zahlen nach und addiert das auf ca. 5000 Mitarbeiter! Dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung was die größenordnung dieses Tarifausstieges bedeutet!
Noch steht aber der MTV und die Herren MÜSSEN diese Tariflich festgelegten Leistungen erbringen. Daher redet es sich ganz schnell und unkompiziert aus der Riege der Geschäftsführung "das sich ja nichts ändert"!
NOCH NICHT!

4. Wer profitiert davon und in welcher Form?Ganz klar die Herren der Geschäftsführung und die Inhaberfamilie.
Andere Personen wie Regio´s, Marktleiter und dergleichen profitieren ebenfalls davon, da diese auf festgesetzte und erreichte Ziele nicht unerhebliche Prämien bekommen!
5. Was wäre wenn sich KEINER dagegen wehren würde!?
Schnell, sauber und einfach beantwortet:
All das wäre dann schon längst gang und gebe im Hause Dehner!

6 Kommentare:

  1. Der Weber will doch schließlich noch 1 oder 2 Villen auf sein Weingut setzen.Dafür ist er ja schließlich Geschäftsführer geworden, damit er die Schweinereien einführt, die er in den USA gelernt hat.

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  2. Grübelei- ein sehr guter ,interessanter Beitrag für alle: „mir geht es gut bei Dehner, sucht euch doch einen anderen Arbeitsplatz,ich verdiene genug, ich bin gerne Streikbrecher“!
    Ich hoffe es hat jetzt endlich jeder begriffen, um was es geht und das vieles nicht mehr so wäre,wenn die „Lachnummern“ nicht von Anfang an nachgedacht hätten!!

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  3. Tarif geht jeden an. Ob man will oder nicht.

    Wir müssen gemeinsam erreichen den neuen Arbeitsvertrag abzuschaffen. Und das geht nur wenn wir Tarifbindung haben.

    Also auf gehts in nächste Gefecht!

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  4. Rückkehr der ver.di-Ritter19. Mai 2011 um 08:25

    Bei Dehner sind die Führungskräft nur noch Prämienjäger.
    Die denken nur noch an ihren eigenen Geldbeutel.
    Und das auf Kosten von uns Beschäftigten. Die Substanz der Firma wird damit langfristig zerstört.

    Wenn die Beschäftigten in in den Märkten nur annähernd wüssten was die Lügenbarone von Führungskräften an Kohle bekommen würde mehr Widerstand da sein.

    Liebe Führungskräft legt doch mal eure Gehälter offen. Wenn ihr der Meinung seit ihr habt es verdient dann könnt ihr doch auch davon reden.

    Wenn wir der Meinung sind ihr seit soviel Geld wert dann werden wir es euch sagen.

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  5. genau, wäre mal interessant zu wissen was die an Kohle einschieben,
    wenn ihr nix zu verbergen habt, könnt ihr ja alles schön in den Verteiler setzen und die Mitarbeiter informieren,
    würde mich nicht wundern wenn dann alle vor der Tür stehen

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  6. So ist es halt, die Führungskräfte wechseln dann halt die Firma, wie das Hemd, wenn der Karren im Dreck ist.
    "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff."

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