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Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Donnerstag, 28. März 2013

Pressemitteilung: Streiks bei Dehner


P R E S S E I N F O R M A T I O N

Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft
Fachbereich Handel
Landesbezirk Bayern
Internetadresse: www.handel.bayern.verdi.de
Mail: hubert.thiermeyer@verdi.de
27. März 2013
Telefon: 089/5 99 77-1120
Telefax: 089/5 99 77-1129
Sperrfrist:
Donnerstag, 28.03.2013

Dehner Beschäftigte kämpfen seit vier Jahren für ihre
Tarifverträge

Streiks vor Ostern im Gartencenter


Augsburg u.a., 28.03.2013. Seit fast vier Jahren kämpfen die Beschäftigten der
Dehner Gartencenter für ihre Existenzsicherung durch Tarifbindung im Einzelhandel.
Vor Ostern werden am Gründonnerstag die Gartencenter in Augsburg
Ackermannstr., Königsbrunn, Neu-Ulm, Senden, Memmingen, Kaufbeuren,
Kempten und München Trudering in den Ausstand gerufen. Bewusst
wurde das laufende Saisongeschäft für den Streik gewählt, da laut ver.di hier
die Schere zwischen außergewöhnlichen Arbeitsbelastungen und Anerkennung
für die Betroffenen am deutlichsten auseinandergeht.



„Gerade für Beschäftigte im Einzelhandel sind geschützte existenzsichernde Mindestbedingungen,
wie sie Tarifverträge bieten, elementar, dies zeigen viele Beispiele
aus anderen Konzernen. Tarifbindung schützt die Menschen und ihre Familien
und stellt sich dem ruinösen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel“, so Thomas
Gürlebeck, ver.di Streikleiter aus Augsburg.

„Die Beschäftigten ärgert auch, weil sie hervorragende Leistungen gebracht haben
und sich die Unternehmensleitung auf Kosten der Belegschaft saniert hat, jedoch
trotz hervorragender Gewinne die Tarifbindung verweigert wird,“ beschreibt Manuela
Schraut, Streikleiterin in Kempten die Stimmung bei den Streikenden.

„Nun schon vor vier Jahren hat die Geschäftsführung die Tarifflucht beschlossen,
trotzdem kämpfen die Beschäftigten weiter. Sie zeigen mit ihren Aktionen heute
nicht nur Mut und Entschlossenheit, sie zeigen auch eine ungeheure Ausdauer in ihrem
Kampf für Tarifverträge im Einzelhandel“, bewundert Hubert Thiermeyer, ver.di
Verhandlungsführer, die Streikenden.

„Verschärft wird die Situation der Betroffenen durch die Kündigung der Manteltarifverträge
durch die Arbeitgeberverbände im Einzelhandel, da die rechtssichere
Nachwirkung aller wesentlichen Rahmenregelungen, wie sie im Manteltarifvertrag
geregelt sind, zum 30. April ausläuft“, erklärt Victoria Sklomeit, Streikleiterin in München.

„Der Mut, die Entschlossenheit und die gemeinsame Betroffenheit machen die
Streikenden bei Dehner zu einem guten Vorbild für den laufenden Tarifkonflikt im
Einzelhandel“, so Thiermeyer weiter.

Erstmals wird versucht im ver.di Internet Blog der Dehner Beschäftigten eine Liveberichterstattung
aus den Streiks ab 9.00 Uhr sicher zu stellen.
Die Internetadresse lautet:
http://dehner-verdi.blogspot.de/

Die Streikenden der Gartencenter aus Augsburg, Königsbrunn, Senden und Neu-
Ulm treffen sich um 9.30 Uhr und umringen das Dehner Gartencenter in der Ackermannstraße
in Augsburg.

Die Streikenden der Gartencenter in Kempten, Kaufbeuren und Memmingen treffen
sich um 9.30 Uhr vor der Dehner Filiale in Kempten, Füssenerstr. 2.

Für weitere Informationen stehen Ihnen zur Verfügung:
Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Augsburg 0171 48 08 882
Manuela Schraut, ver.di Streikleiterin im Allgäu 0160 90131802
Victoria Sklomeit, ver.di Streikleiterin in München 0160 88 55 968
Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer 0170 33 41 345

Hintergrund:
Die Unternehmensleitung hatte am 20. März 2009 die Tarifbindung beim Landesverband
des Bayerischen Einzelhandels (LBE) durch eine sogenannte OT-Erklärung
(OT=Ohne Tarifbindung) gekündigt.

Dies wurde den Betriebsräten und Beschäftigten aber erst nach der Landesgartenschau
und nach dem Ende der Tarifrunde im bayerischen Einzelhandel am 20. August
2009 mitgeteilt.

Mit vielfältigen Aktionen der Beschäftigten haben sie immer wieder ihrer Forderung
nach Existenzsicherung durch Tarifverträge mit Tarifbindung Nachdruck verliehen.

Auch Kunden solidarisierten sich in emails, Briefen und Leserbriefen. Mit einer Protestkartenaktion,
an der sich mehr als 30.000 Kundinnen und Kunden solidarisiert
haben, wurde der Protest gegen die Tarifflucht fortgeführt.

Mittlerweile gibt es ein breites Bündnis an Solidarität für die Beschäftigten in ihrem
Kampf um für geschützte Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge, welches von den
Arbeitnehmerorganisationen der katholischen und evangelischen Kirche, anderen
Gewerkschaften und Betriebsräten wichtiger Betriebe am Stammsitz des Unternehmens
unterstützt wird.

In der Frühjahrssaison 2010 zeigten die Beschäftigten mit über 80 Streikaktionen
bereits ihre Entschlossenheit im Kampf um die Tarifbindung.

2011 setzten sie die Streiks wieder während der laufenden Saison fort.

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