Arbeit4.0

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Wer schreibt dieses Blog?

Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Dienstag, 24. März 2020

Aktuelle Informationen zur Corona Krise bei Dehner



Liebe Kolleginnen und Kollegen bei Dehner,
Hier dürfen sich auch die Markleiter und die Führungskräfte gerne angesprochen fühlen

Die Auswirkungen der Ansteckungsgefahr durch den noch nicht ausreichend erforschten Virus sind aktuell dramatisch. Insbesondere sind Millionen Beschäftigte von den politischen Entscheidungen unmittelbar in einer Härte betroffen, die noch nie da war.

Eines vorweg. In diesem Gewerkschafts-Blog wurde viel geschrieben, das aus Sicht der Gewerkschaft und vieler Beschäftigten bei Dehner schief läuft.

In dieser Krise, die alle betrifft, sind wir von ver.di die ersten die alte Gräben zuschütten und nicht nach hinten schauen. Jetzt müssen Betriebsräte, Beschäftigte, Gewerkschaften aller Wirtschaftsbereiche  zusammen mit Arbeitgebern (wenn gewünscht) Lösungen in der Krise und vor allem Lösungen für das danach suchen. Deswegen haben wir auch keine Zeit hie zu taktieren.

Auch wenn sie ver.di und die Dehner Betriebsräte bisher kritisch gesehen haben, geben sie sich einen Ruck und seien sie mit uns geschlossen. In Ihrem Interesse. Es geht um Ihre Existenz.
Eines noch. Nachdem Dehner schon über Kurzarbeit informiert hat, kann es seien das hier über Fakten und die aktuelle gesetzlich Rechtslage informiert wird. Wenn also Kritik an der Unternehmenskommunikation hier geschrieben wird dann deshalb weil die Informationen von Dehner an Sie irreführend und in machen Punkt schlicht falsch waren/sind.
Nun zur aktuellen Lage. Dehner will vorsorglich zur Minderung des eigenen unternehmerischen Risikos Kurzarbeit einführen. 
Die Beschäftigten bei Dehner sind momentan unterschiedlich betroffen. Hier die Unterschiedlichen Betroffenheit:
-     Alle Dehner Märkte zu: Bundesländer die Verfügt haben, dass fast das ganze öffentliche Leben runtergefahren wird incl. Schließung aller nicht systemrelewanten Wirtschaftbereiche (z.B. Bayern)

-     Es gibt Dehner Märkte die auf Grund positiver Corona Test nicht mehr geöffnet haben

-     Es gibt die Dehner Märkte die sich auf den „shutdown“ vorbereiten


Obwohl es unterschiedliche Ausgangslagen gibt ist für alle die arbeitsrechtliche Situation gleich. Positiv getestet Kolleginnen und Kollegen müssen in Quarantäne und gehen sofort in Krankengeldbezug. Alle anderen o.g. Betroffenen Kolleginnen und Kollegen müssen vom Arbeitgeber nach Arbeitsvertrag vergütet werden. Zu der Frage das Marktleiter nun Überstunden anordnen, Urlaube anweisen oder Überstundenabbau anordnen, bitte den folgenden Link öffnen und informieren. Man kann aber sagen, das das Vorgehen von Dehner eigentlich nicht konform ist mit der gesetzlichen Bestimmung. Dehner befindet sich im Annahmeverzug. Wenn Sie gegen Ihren Willen heimgeschickt werden müssen sie aktiv bei Ihrer Führungskraft ihr Arbeitskraft anbieten. Wenn er die Arbeitskraft nicht annimmt können sie nach Hause und Dehner muss das behandeln als ob sie gearbeitet hätten.




Das Vorgehen der Führungskräfte wird mit dem Argument begründet, das wird das Unternehmen retten. Bei aller Liebe und Loyalität zu Dehner. Wer soll das glauben. In Bayern sind alle Märkte zu und es kommt kein Umsatz. Da sollen paar Minusstunden das Unternehmen retten? Jeder darf hier seine eigene Meinung haben.-           

Kurzarbeit:


Bei Dehner gibt es aktuell 2 Welten. Die Märkte mit Betriebsrat und Märkte ohne.

In Märkten ohne Betriebsrat kann der Arbeitgeber einzelvertraglich Kurzarbeit vereinbaren. In Betrieben mit Betriebsrat kann er das nicht. Dehner muss eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat zu Kurzarbeitergeld (im Folgenden nur noch KUG genannt) abschließen. Die Betriebsräte können den Gesamtbetriebsrat beauftragen, müssen aber nicht.



Kurze Einführung:

Der Zugang zu KUG wurde im Rahmen der Krise, betroffenen Unternehmen erheblich erleichtert. Auch die Voraussetzungen wurden deutlich gelockert.




Die wesentlichen Voraussetzungen sind deutlich gelockert worden. Was müssen Beschäftigte nicht vorher einbringen so dass der Arbeitgeber KUG bei der Agentur für Arbeit bantragen kann u.a.:


-          Es müssen keine Minusstunden aufgebaut werden

-          Es müssen keine Überstunden aufgebaut werden

-          Urlaub (außer Resturlaub aus 2019) muss nicht eingebracht werden.

-          Usw.


Die schildert Dehner in der Information zu KUG an Sie anders. Bilden Sie sich Ihre Meinung.


Der politische Wille war auch dass die Unternehmen die vollen Sozialversicherungsbeiträge (Rente, Pflege, Krankenkasse, usw), also die von Ihnen und die von Dehner, in voller Höhe erstattet bekommt. Dieses nicht unerhebliche Geld fließt zu 100% an die Arbeitgeber zurück! In der Information an Sie wir es unserer Meinung si dargestellt, dass Dehner immer noch 80 % Sozialversicherung zahlen muss. Bilden Sie sich Ihre Meinung!



Nicht politischer Wille war das KUG von derzeit 60 % bzw. 67 % (mit Kind) des Nettoeinkommens zu erhöhen. Bilden sie sich hier bitte auch Ihre Meinung!





Um was geht es uns:


Unzählige Unternehmen, auch viele im Handel, haben mit Ihren Betriebsräten eine Erhöhung des KUG bis zu 100 % vereinbart. Dies ist trotz Krise vernünftig. Da die Beschäftigten ansonsten reihenweise Hartz 4 beantragen müssen. Geht es diesen Unternehmen besser als Dehner? Womöglich nicht, den im Handel sind alle gleich betroffen (außer systemrelevante Branchen)

Wie geht das dann?


-     Der erste Erhöhungsschritt (ca 18%) des KUG kostet die Unternehmen nichts da die Beiträge zu Sozialversicherung der Arbeitgeber vom Staat „geschenkt“ bekommt. Wir finden

Dieses Geld muss das Rückgrat des Unternehmens nämlich SIE fließen. Ist doch eh „geschenkt“

-     Die nächste Finanzierung zu Erhöhung kann/muss sein das Führungskräfte die nicht in KUG gehen incl. Geschäftsführer auf 10 -20% Einkommen sowie auf alle Provision die für 2020 vereinbart wurden verzichte. Es wird doch gesagt, dass man nun alle in einem Boot sitzen. Dann muss ein Verzicht her!

-     Die Eigentümer müssen vom Eigenkapital Mittel zur Verfügung stellen!



Wenn das  im Interesse der Beschäftigten und im Interesse des Unternehmens mit dem Betriebsräten vereinbart wird, ist ein KUG möglich die Sie von Hartz 4 und unmittelbarer Armut fernhalten.

Wir sind uns sicher, weil andere Unternehmen es bewiesen haben, das bei Dehner ein sehr hohes KUG möglich ist.

Es muss nur der Wille der Geschäftsführung sie jetzt nicht in die Armut zu schicken. Und bei aller Liebe - eine Erhöhung um 10 % wäre lachhaft. Denn rechnerisch würde Dehner dann so perfide das klingt noch auf der Kostenseite einen Gewinn machen. Auf Ihre Kosten!


Ver.di hat eine klare Position und berät Betriebsräte in diese Richtung! In Krisen macht man keine Profite mit den schwächten.



Sollte Dehner KUG mit den Betriebsräten eine Aufstockung auf einen Betrag der zum Leben reicht vereinbaren, ist heute nicht zu sagen ob diese Regelung auch auf Beschäftigte in betriebsratlosen Märkten Anwendung findet.


Wir hoffen wir konnten in dieser total wirren und angstvollen Zeit Ihnen durch die Information etwas Klarheit geben. Sie müssen kein Minus jetzt machen, sie müssen jetzt keinen Urlaub nehmen u.s.w.

Und bitte unterschreiben Sie nichts ohne rechtliche Prüfung.



Wir sind in Gedanken bei Ihnen wie mit hunderttausenden weiteren Handelsbeschäftigten. Lassen Sie und in dieser nie dagewesenen Krise so eng zusammen stehen wie noch nie. Das ist Ihre/unsere einzige Chance.



Herzlichst Die Blogredaktion



Anm. der Redaktion. Dieser Beitrag wurde eingestellt von Thomas Gürlebeck, ver.di Bayern Fachbereich Handel

14 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diese wichtigen Informationen

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  2. Vielen Dank für diese wichtigen Informationen, bei uns werden Minusstunden angeordnet und es ist nur von Kurzarbeit mit 60/67 Prozent die Rede

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  3. Ich danke auch. Bei uns in Horb wurden Minusstunden angeordnet aber keine Kurzarbeit in Aussicht/vereinbart. Wir haben normal offen.

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  4. ein Nachtrag von mir: Unser ML bezieht sich immer auf das Jahresarbeitszeitkonto. Aber wir haben doch einen Vertrag der sich auf eine Wöchentliche Arbeitszeit bezieht. Was sollten wir nun machen?

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  5. Ich fände es eine Frechheit von Dehner wenn sie unser Gehalt nicht auf 100% aufstocken würden. Denn im Endeffekt würden sie dann doch nur 40% des bisherigen Gehalts aus eigener Tasche bezahlen, die anderen 60% bekommen sie doch vom Staat wieder zurück - oder habe ich das falsch verstanden?

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  6. Sehen wir in der Sache auch so. Wie beschrieben kann man, wenn die Personalkosten und Fördermittel umverteilt eine sehr hohe Aufstockung erreichen. Man muss nur wollen.
    eine Bitte: Wir erreichen die Kolleginnen bundesweit noch nicht ausreichend. Informieren Sie ihre Kollegen bitte das es hier Infos und Antworte (soweit wie mmöglich) gibt.
    Einfach Adresse oben Kopieren und über Whatts app etc. verschicken.

    Lieben Dank!

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  7. Verzichten unsere Geschäftsführer auch auf einen Teil ihres Gehaltes?
    Oder kassieren sie munter weiter, wärend wir nicht wissen wie wir unser laufeden Kosten bezahlen sollen.

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  8. Hallo Blogschreiber, Hallo Betriebsrat

    Ist es denn sicher, dass die Kurzarbeit kommen wird?
    Wenn ja, wann?
    Und könnte es sein, dass Märkte ohne Betriebsrat, dann trotzdem weiter arbeiten müssen?

    Würde mich über eine Antwort freuen, Danke.

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    1. Ja.
      Es ist sicher das Kurzarbeit. Ab dem 1.4.20 (nein kein Aprilscherz) für das gesamte Unternehmen Dehner kommt.
      Wie allerdings das für jeden im Einzelfall aussieht, muss anscheinend noch besprochen werden. Die Info, dass Kurzarbeit kommt, gabs in Rain gestern schon. Heute nochmal bestätigt.

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    2. Das gilt doch bestimmt nur für die schon jetzt geschlossenen Märkte... alle anderen Märkte die noch geöffnet sind werden doch sicherlich auch weiterhin noch arbeiten dürfen/müssen.

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  9. Welche Unternehmen im Handel zahlen ihren Mitarbeitern die 100% bei Kurzarbeit ?

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  10. Welche Unternehmen im Handel zahlen ihren Mitarbeitern 100% Kurzarbeitergeld ?

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  11. Ja genau 90% Kurzarbeitergeld verlangen und dann morgen keinen Job mehr haben, sehr realistisch aber Hauptsache laut Trommeln und die Mitarbeiter aufhetzen. Ganz toll lieber Herr Pandabär

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  12. Es gehört hier zwar nicht hin aber irgendwo muss ich meine Frage stellen . Was passiert denn im schlimmsten Fall wenn ich mich weigere eine Maske während der Arbeit zutragen ?

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