Arbeit4.0

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Wer schreibt dieses Blog?

Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Ein Gedicht zum nachdenken

Fragen eines lesenden Arbeiters


Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt ?
 

In welchen Häusern des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?

Wohin gingen an dem Abend,
an dem die chinesische Mauer fertig war die Maurer?  

Das große Rom Ist voll von Triumphbögen.
Wer errichtete sie?

Über wen triumphierten die Cäsaren?

Hatte das vielbesungene Byzanz nur Paläste für seine Bewohner?  

Selbst in dem sagenhaften Atlantis brüllten in der Nacht,
wo das Meer es verschlang 
die ersaufenden nach ihren Sklaven.

Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?

Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er wenigstens einen Koch bei sich?

Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte untergegangen war.
Weinte sonst niemand?

Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg.
Wer siegte außer ihm?  

Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?  

Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?  

So viele Berichte.
So viele Fragen.

Ein Gedicht von Bert Brecht


Wir finden diese Gedicht trifft alles auf den Punkt.
Auch bei Dehner.

Fragen eines Mitarbeiters.

Wer baute das Imperium Dehner auf?
In den Büchern stehen die Namen von den Gründern der Firma und den Geschäftsführern.  
Haben die Gründer und Geschäftsführer selbst die Ziegelsteine herbeigeschleppt?

Und das mehrmalige Umbauen der Märkte. 
Wer richtete die Märkte immer wieder ein? 

In prunkvollen Häusern wohnt die Führungspitze  des gutgehenden Unternehmens Dehner .
Hat das Fußvolk aus den Märkten auch die Möglichkeit,
in angemessenen Unterkünften zu wohnen? 

Die Aufbauten in den Märkten werden laufen wieder neu umgestaltet,
und auf den aktuellen Stand gebracht.  
Wer errichtet die Aufbauten und hat die tollen Ideen dazu?

Über wen triumphieren die Geschäftsführer? 
  
In den Zeiten, wo der Kundenrückgang und die Hilflosigkeit der Geschäftsführer sehr bemerkbar ist, brüllen die Bosse, 
nach ihren Weberknechten.
Hat die Führungsriege vielleicht einen verkehrten Weg eingelenkt? 

Die Gesellschafter und Geschäftsführer erwirtschaften sehr gute Umsätze mit den Märkten.
Haben die Herren das nur sich alleine zu verdanken?

Herr Weber flüchtete aus dem Tarifvertrag. 
Hat er dabei je einen Gedanken verschwendet, wie wichtig der Tarifvertrag für die Belegschaft war und ist?

Der Belegschaft graute, als die neuen Arbeitsverträge für die neuen Mitarbeiter-innen eingeführt wurden. 
Interessierte das die Geschäftsführer?

Die Geschäftsführer bekommen jeden Monat riesen Gehälter ausbezahlt .  
Weiß die Geschäftsführung auch, wie ein Verkäufer mit seinem Gehalt zurechtkommt?  

Wenig Personal in den Märkten.
Ein Sieg für den Geldbeutel der Verantwortlichen. 
Finden das die gestressten Kollegen-innen gut und richtig?  

Die Geschäftsleitung erwartet mehr Flexibilität und längere Arbeitszeiten von den Mitarbeitern.  
Ist die Geschäftsleitung auch flexibel genug, den Mitarbeiter-innen den Tarifvertrag zurückzugeben? 

So viele Berichte.
So viele Fragen.


7 Kommentare:

  1. gute Fragen, aber von den Verantwortlichen werden wir keine Antwort bekommen und wenn, dann eh nur leeres Geschwätz

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    1. Aus diesem Grund hat Bert Brecht wahrscheinlich dieses Gedicht geschrieben. Es war damals schon so, und ist heute noch genau so.

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    2. Aus diesem Grunde sollten alle Menschen sich Gedanken darüber machen.
      Nehmen wir diese Gedankenrichtung weiterhin in Kauf?
      Sagen vielleicht die meisten, wir können sowieso nichts dagegen tun?
      Wehren wir uns dagegen?
      Haben wir den Mut, etwas dagegen zu tun?
      Denken wir, irgendjemand wird schon etwas dagegen tun?
      Warten wir darauf, dass irgendjemand anfängt, etwas zu tun?
      Machen wir mit dem irgendjemand dann mit?
      Das sind Fragen, die sich die Menschen schon immer stellen.
      Würden die Menschen wissen, dass sich die meisten f die gleichen Fragen stellen, könnten sie alle zusammen viele Auseinandersetzungen gewinnen.
      Nur gemeinsam können wir richtig gewinnen.

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  2. Der Schiffschaukelbremser14. Oktober 2012 um 15:56

    Guter Kommentar siehe momentan Umbau INGOLSTADT,Dreck ,Lärm,Stress und Kälte:aber keiner hat ein gutes Wort für uns MA aber wir sind an der FRONT und machen alles mitÜberstunden Keine freien Tage usw. wer sagt zu uns Danke???? und wer schiebt die Kohle vom UMSATZ ein ??

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    1. Ich denke, Ihr habt einen Betriebsrat.
      In Senden wurde der Umbau mit dem Betriebsrat geregelt.
      Vielleicht wäre es ja für Euch auch möglich gewesen, alles vor dem Umbau zu regeln.

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  3. Ein toller Beitrag, einfach super!

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  4. Hallo Leute, wieder mal hat eine Kolegin in Königsbrunn vor Gericht gewonnen. Da sieht man mal wieder, daß fadenscheinige Beschuldigungen (mit nicht ausreichenden Beweisen) auch dort keinen Erfolg haben. Allen Respekt vor dieser Kollegin, die ein unglaubliches Durchhaltevermögen hat, was mir Sicherheit eine größe Nervenbelastung ist!!! Das heißt in meinen Augen lohnt es sich auf jeden Fall weiterzumachen und durchzuhalten um der Willkür der Fa. Dehner (Gl) entgegenzutreten. Da wir ja seit 2009 nicht mehr tariflich gesichert sind, dürfen wir auf keinen Fall aufgeben...das steht uns zu...alles Andere ist nicht akzeptabel. Mußte ich mal loswerden, da diese Aktion nicht richtig ist......vielleicht sollte sich die Geschäftsleitung mal überlegen, daß ohne uns gar nix geht........

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