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Beim Dehner-Verdi-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen und Märkten mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben.

Freitag, 15. November 2013

Weltbild Geschäftsführung zwingt Betriebsrat in arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung


Pressemitteilung von ver.di:

Im Konflikt um die Auslagerung des Kundendienstes (CCC) der Verlagsgruppe Weltbild und die damit verbundenen 140 Kündigungen hat die Geschäftsleitung ein arbeitsgerichtliches Verfahren gegen den Betriebsrat eingeleitet.

Ziel der Weltbild-Geschäftsleitung ist es, ohne jegliche inhaltliche Erörterung und Beratung über mögliche Alternativen den Betriebsrat in eine Einigungsstelle zu zwingen. Der Arbeitgeber will die betroffenen 140 Kolleginnen und Kollegen einfach so schnell wie möglich entlassen.

"Kahlschlagorgie" ohne Betriebsrat

Dass der Arbeitgeber den Betriebsrat in eine solche Auseinandersetzung zwingt,ohne vorher ernsthaft und mit dem Willen einer Einigung zu verhandeln, ist einmalig. "Die Geschäftsleitung will ihren eingeschlagenen Kurs der Kahlschlagorgie kompromisslos durchziehen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz. "Dass die Geschäftsleitung nun das Arbeitsgericht als Machtinstrument missbraucht, ist ein deutliches Signal gegen den Betriebsrat und die Belegschaft. Aber wir werden diesen Aktionismus nicht unterstützen, und wir werden als Betriebsrat weiterhin dazu stehen, dass wir unsere Kolleginnen und Kollegen nicht verkaufen", so Fitz weiter.

Der zuständige ver.di Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck ist sichtlich erzürnt über die Vorgehensweise der Geschäftsleitung. "Da kann man sich als Weltbild-Beschäftigter schon langsam verarscht vorkommen. Zuerst heißt es, man muss Geld sparen und daher sei das Outsourcing des Kundendienstes notwendig. Dann wird ein neuer Geschäftsführer eingestellt, dessen Konzept unklar und wenig nachhaltig ist. Als nächstes schießen die Eigentümer Geld in das Unternehmen, um zu versuchen die Beschäftigten zu beruhigen. Fast gleichzeitig wird bekannt, dass Weltbild für Millionen bücher.de übernehmen will", sagt Gürlebeck verärgert. "Der Gipfel ist jetzt, dass der Betriebsrat durch das Arbeitsgericht gezwungen werden soll, ausschließlich über Abfindungen der CCC-MitarbeiterInnen zu verhandeln, statt über mögliche Alternativen der Weiterbeschäftigung. Unglaublich was da passiert", sagt Gürlebeck abschließend.

Mitarbeiter verlieren das Vertrauen in die Führung

Ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann fasst die Stimmung unter den Beschäftigten zusammen: "Bei den KollegInnen kommt an, dass ihre Interessen in der Krise an letzter Stelle stehen. Das ist keine gute Voraussetzung, um das Unternehmen wieder auf Spur zu bringen. Den Turnaround in die Gewinnzone schaffen wir nur gemeinsam." Boßmann weiter: "Die Beschäftigten warten immer noch auf positive Signale. Wenn Geschäftsleitung Kompromissbereitschaft zeigen würde, könnten wir endlich konstruktiv handeln. Die Eskalation vor Gericht untergräbt das Vertrauen in die Führung und beschädigt das Unternehmen langfristig."

Der erste Termin am Arbeitsgericht Augsburg findet am 15.11.2013 um 9:45 Uhr statt. 
Die Gewerkschaft ver.di lädt zu einer Solidaritätskundgebung ab 9:00 Uhr
vor dem Arbeitsgericht Augsburg, Frohsinnstraße, ein.

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